Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1990-1003-400 / Grimm, Peer / CC-BY-SA [CC-BY-SA-3.0-de], via Wikimedia Commons
Der 3. Oktober ist seit der deutschen Wiedervereinigung als „Tag der deutschen Einheit“ ein Nationalfeiertag. Was geschah also am 3. Oktober 1990?
Am 3. Oktober 1990 trat die Deutsche Demokratische Republik Deutschland bei. Die seit 1949 bestehende Teilung Deutschlands wurde damit aufgehoben. Die Wiedervereinigung deutete sich schon in den Jahren zuvor an. Immer mehr Menschen in der DDR verlangten Reiserecht und immer mehr Menschen in der DDR begingen Republikflucht. Am 7. November 1989 beschloß die SED eine neue Regelung einzuführen, die eine ständige Ausreise ermöglichte. In einer Pressekonferenz am 9. November 1989 wurden die Einzelheiten zu dieser neuen Ausreiseregelung vorzeitig veröffentlicht. Auf die Frage westlicher Journalisten, ab wann diese Regelung gelte, antwortete das SED Mitglied Schabowski, dass sie nach seiner Kenntnis sofort in Kraft trete. Dies hatte zur Folge, dass mehrere deutsche Rundfunksender die Mitteilung verbreiteten, die Mauer sei offen. Dies wiederum führte dazu, dass mehrere tausend Ostberliner zu den Grenzübergangsstellen zogen und die sofortige Öffnung verlangten. Die Grenzposten waren zu dieser Zeit noch über nichts informiert. Dem Druck der Massen folgend wurden nach und nach die Grenzübergänge im Stadtgebiet geöffnet. Bis Mitternacht waren hier alle Grenzübergänge offen. In dieser Nacht strömten dann auch die Westberliner auf den Kudamm um die DDR Besucher begeistert zu empfangen. Es kam zu sehr emotionalen Szenen.
In den folgenden Wochen blieben die Auflagen für in die DDR einreisende Westdeutsche bestehen, für die DDR Bürger wurden jedoch weitere Grenzübergänge geöffnet. Zu Weihnachten am 24.12.1989 wurde dann der Visums- und Umtauschzwang für Westdeutsche aufgehoben. Die Bewachung der Berliner Mauer wurde in der Folge immer schwächer und am 1. Juli 1990, dem Tag der Währungsunion, komplett eingestellt. Ab diesem Tag war dann auch in der DDR die DM offizielles Zahlungsmittel.