Am 12.12.2015 beschließen alls 196 Staaten in Paris ein historisches Abkommen, um die Erderwärmung zu begrenzen. Ziel ist es, die Erderwärmung unter 2 Grad im Vergleich zum Ende des 19. Jahrhunderts. Ein Grad ist allerdings bereits erreicht. Nun soll die Erhöhung bodennaher Temperaturen auf 1,5 Grad begrenzt werden.
Es soll Schluss mit Treibhausgasen sein. Hier sind die Formulierungen aber noch recht wage geblieben. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts soll ein Gleichgewicht zwischen dem Ausstoß von Treibhausgasen und deren Aufnahme durch die Natur erreicht werden. Aber auch technische Neutralisierung ist der Formulierung nach erlaubt. Schärfere Einschränkungen wurden insbesondere durch die Erdölstaaten und Indien verhindert, das mit billigem Kohlestrohm Millionen von Bewohnern aus der Armut helfen möchte.
Abgabsziele sollen verschärft werden und die Risiken der Erderwärmung aufgefangen werden. Die Staaten erkennen an, dass durch die Erderwärmung Schäden und Verluste entstanden sind. Wissenschaftler nennen die Industriestaaten, insbesondere die USA, als Verantwortliche hierfür. Das Abkommens sieht vor, dass hieraus keine Entschädigung abzuleiten ist. Schäden und Verluste sollen von allen Staaten mit auf die Agenda genommen und in Arbeitsgruppen diskutiert werden. Mögliche Lösungen können z.B. Unwetterversicherungen sein, die von reichen Ländern für die armen Länder finanziert werden.
Es werden verschiedene Maßnahmen genannt, mit denen vom Klimawandel betroffene Länder unterstützt werden sollen. Hierzu gehören neue Arten der Energieversorgung und Frühwarnsysteme für Naturereignisse.
Die alten Industrieländer sollen 100 Milliarden Dollar pro Jahr ab 2020 für die vom Klimawandel bedrohte Regionen und die Umstellung ihrer Energieversorgung zur Verfügung stellen. Weiterhin sollen die alten Industrieländer die Hauptverantwortung tragen, alle anderen sollen jedoch auch je nach Möglichkeit Klimaschutz betreiben. Damit wird die bisher strikt eingehaltene Trennung zwischen Entwicklungsländern und Industrienationen aufgehoben.
Es soll eine Auskunftspflicht über Treibhausgasabstoß geben. Kontrollpflichten wurden nicht auferlegt, da viele Staaten dadurch ihre Hoheitsrechte gefährdet sahen.
Der Klimavertrag soll ab 2020 gelten, auch wenn viele Wissenschaftler sofortige Maßnahmen für notwendig halten. Die Unterzeichnung des Vertrages ist für den 22. April 2016 in New York geplant. Erst wenn die Staatschefs von mindestens 55 Staaten verbindlich zustimmen, die mindestens 55 Prozent des globalen Treibhausgasausstoßes ausmachen, ist der Vertrag wirksam.