Der Dreißigjährige Krieg (1618 – 1648) war ein europäischer Religionskrieg zwischen Katholischer Liga und Protestantischer Union.
Auslöser des Krieges war der (zweite) Prager Fenstersturz* am 23. Mai 1618, als ca. 200 protestantische Vertreter in der Prager Burg nach einem improvisierten Schauprozess zwei dort anwesende königliche Statthalter und den Kanzleisekretär aus einem Fenster ca. 17m tief in den Burggraben warfen. Alle drei überlebten teilweise schwer verletzt, wahrscheinlich dank der dicken winterlichen Kleidung die den Aufprall gedämpft haben könnte.
Mit dem zweiten Prager Fenstersturz brach der Aufstand der böhmischen Protestanten gegen die katholischen Habsburger dar und löste den 30jährigen Krieg offen aus. Der Krieg richtete sich gegen die Versuche des böhmischen Königs, das Volk zu rekatholisieren. Insgesamt reihen sich im dreißig jährigen Krieg vier Konflikte aneinander: der Böhmisch-Pfälzische Krieg, der Dänisch-Niedersächsische Krieg, der Schwedische und der Schwedisch-Französische Krieg.
Zwei Versuche, den Krieg in den Jahren 1629 (Friede von Lübeck) und 1639 (Friede von Prag) zu beenden, scheiterten.
Der Westfälische Friede beendete schließlich den Krieg im Jahr 1648. Vorausgegangen war ein fünfjährige Friedenskongress in Münster und Osnabrück. Der Westfälische Friede ist im wesentlichen ein Waffenstillstandsvertrag. Die Parteien verpflichteten sich jedoch, eine vertragliche Friedensordnung in einem separaten Friedensexekutionskongress zu verhandeln. Dieser fand zwischen April 1649 und Juli 1650 in Nürnberg statt (Nürnberger Exekutionstag). Die Friedensverhandlungen von Münster, Osnabrück und Nürnberg wurden zum Vorbild für spätere Friedenskonferenzen, da er dem Prinzip der Gleichberechtigung der Staaten, unabhängig von ihrer tatsächlichen Macht, zur Durchsetzung verhalf.
Die Folge des 30jährigen Krieges waren Hungersnöte, Seuchen und Entvölkerung in weiten Landstrichen. In Teilen von Süddeutschland überlebte nur ein Drittel der Bevölkerung. Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen waren verheerend und es dauerte in einigen Gebieten mehr als ein Jahrhundert, um sich von den Folgen zu erholen.
(*Der erste Prager Fenstersturz ereignete sich am 30.07.1419 und markierte den Anfang der Hussitenkriege. Es gab auch noch einen dritten Prager Fenstersturz: Man geht davon aus, dass Jan Masaryk, ein tschechoslowakischer Politiker am 10. März 1948 von der kommunistischen Geheimpolizei gewaltsam aus dem Fenster gestoßen wurde.)