Der Transzendentalismus ist eine philosophische und literarische Bewegung, die im 19. Jahrhundert in den USA entstand. Sie betont die Bedeutung der individuellen Intuition, der spirituellen Erfahrung und der unmittelbaren Verbindung zwischen Mensch und Natur.
Hauptmerkmale des Transzendentalismus:
- Individuelle Erkenntnis – Wissen und Wahrheit sind nicht nur durch Erfahrung oder Logik zugänglich, sondern auch durch innere Eingebung.
- Natur als spirituelle Quelle – Die Natur wird als göttlich betrachtet und bietet Erkenntnisse über das höhere Sein.
- Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit – Der Mensch soll unabhängig denken und handeln, anstatt sich gesellschaftlichen Normen zu unterwerfen.
- Kritik an Materialismus und Institutionen – Der Transzendentalismus stellt sich gegen blinden Konformismus, Autoritäten und die zunehmende Industrialisierung.
Bekannte Vertreter:
- Ralph Waldo Emerson – Sein Essay Nature (1836) gilt als Manifest des Transzendentalismus.
- Henry David Thoreau – Mit Walden (1854) propagierte er ein einfaches, naturnahes Leben.
- Margaret Fuller – Eine Vordenkerin des Feminismus, die sich für Gleichberechtigung einsetzte.
Der Transzendentalismus hatte großen Einfluss auf spätere philosophische und soziale Bewegungen, insbesondere den Umweltschutz, den Individualismus und die Bürgerrechtsbewegung.